Aero-Club Langenselbold

    

Ein schönes Ereignis: Der Erstflug eines Kranich III nach umfassender anderthalbjähriger Überholung.

Kranich III wieder startklar

Die Eigner Klaus Hufnagel, Ulrich Kirchner und Alfred Huth konnten die Doppelsitzerkonstruktion von Hans Jacobs aus dem Jahre 1955 endlich wieder seinem Element übergeben.

Platz 4 in der fünften Runde der Segelflugbundesliga

Am vergangenen Wochenende sah es zunächst sogar nach dem Rundensieg

für die Kinzigtaler Piloten aus. Niemand rechnete damit, daß in der trockener gewordenen Luftmasse noch herausragende Bedingungen entstehen könnten. Stefan Schreyer und Sigi Samson beim Auswerten der Flüge

Fulminanter Start in die Bundesligasaison für den AC Langenselbold

Nach der Weltmeisterschaft und dem Bundesligagewinn im letzten Jahr schaut natürlich die Konkurrenz ganz besonders nach Langenselbold.

Der Verein hat sich zunächst keine definierten Ziele für diese Segelflugsaison gesetzt und will sich auch nicht unter Druck setzen. So bleibt zunächst das Hauptaugenmerk auf dem Erhalt der Klasse.

Das Wetter für diese erste Runde am vergangenen Wochenende versprach die besten Bedingungen nicht im Wetterraum der Flieger aus dem Kinzigtal. Das beste Segelflugwetter war am Bayrischen Wald , auf der Schwäbischen Alb, dem Schwarzwald und in den Alpen zu erwarten.

So war es auch nur logisch das Siegbert Gehl/Andy Kath und Stefan Schreyer versuchten den Süden des Schwarzwaldes zu erreichen, um dann mit dem recht kräftigen Südwind schnell nach Norden eine hohe Geschwindigkeit zu erzielen. Allerdings stellte sich der Weg in den Schwarzwald als sehr schwierig heraus, sodaß die Selbolder bereits bei Baden-Baden umkehren mussten.

Scheinbar hatte der Wettergott es gut mit den Piloten gemeint, denn auf dem Heimweg verbesserten sich die Segelflugbedingungen am Nachmittag zusehends. Kurzentschlossen wurde die Chance genutzt und der Flug über den Spessart und Vogelsberg nach Norden bis Bebra verlängert. Diese gute Idee führte dazu, dass die beiden Teams eine Durchschnitts-geschwindigkeit von 120 km/h erzielen konnten.

Als dritte Pilotin konnte Susanne Schoedel auch noch einen guten Flug vom Alpenrand beisteuern. Susanne Schoedel ist vor kurzem zum AC Langenselbold gekommen und ist Mitglied der Frauen-Nationalmannschaft. Zur Vorbereitung auf die diesjährige Weltmeisterschaft weilte sie vergangene Woche im Trainingslager in Unterwössen etwas südlich des Chiemsees in Bayern.

Ihren Trainingsflug vom Samstag konnte Sie mit 78 km/h vollenden.

Mit diesen drei Flügen lag der Verein aus Langenselbold bereits am Samstag auf Platz 6 der ersten Segelflugbundesliga. Doch es sollte noch besser kommen.

Am Sonntag herrschten zunächst aufgrund vieler Wolkenfelder und Abschirmungen eher schwache Bedingungen. Ab 15:00 wurde es aber zusehends sonniger. Rainer Reubelt startete gemeinsam mit Siegbert Gehl erst um 16:00 für den Wertungsflug und sie fanden tatsächlich Richtung Sauerland hervorragende Bedingungen vor. Unter aufgereihten Cumuliwolken konnten sie am späten Nachmittag noch eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 117 km/h erreichen und flogen fast bis Brilon am nördlichen Sauerlandrand.

Lohn der Mühe war am Abend der dritte Platz in der ersten Runde der gerade begonnenen Bundesligasaison.

 

 

So funktioniert die Liga: Gewertet werden die drei schnellsten Piloten aus jedem Verein über ein Zeitfenster von 2,5 Flugstunden. Deren Geschwindigkeiten addiert ergibt die Rundengeschwindigkeit. Der Verein mit der höchsten Rundengeschwindigkeit erhält 20 Punkte, sofern mindestens zehn Vereine fliegen konnten.

 

 

 

1

20

328,92

FLC Schwandorf (BY)

2

19

324,45

FSV Laichingen (BW)

3

18

318,78

AC Langenselbold (HE)

4

17

304,55

FLG Blaubeuren (BW)

5

16

298,09

LSV Schwarzwald (BW)

6

15

296,13

SFC Hirzenhain (HE)

7

14

295,59

SFC Schwäbisch Hall (BW)

8

13

294,35

Fliegergruppe Wolf Hirth (BW)

9

12

287,84

SFZ Königsdorf (BY)

10

11

273,08

FG Schwäbisch Gmünd (BW)

11

10

262,35

AC Esslingen (BW)

12

9

259,80

LfV Greven (NW)

13

8

259,14

SFZ Ottengrüner Heide (BY)

14

7

255,16

FLG Dettingen/Teck (BW)

15

6

252,78

FSV Gerstetten (BW)

16

5

250,73

FG Oerlinghausen (NW)

17

4

248,79

SFG Giulini/Ludwigshafen RP

18

3

248,71

LSG Hersbruck (BY)

19

2

235,16

FSC Odenwald Walldürn(BW)

20

1

228,41

LSG Bayreuth (BY)

21

1

226,65

LSR Aalen (BW)

22

1

226,06

SFG Donauwörth-Monheim

23

1

220,11

SFZ Aero Jena (TH)

24

1

217,99

LSV Gifhorn (NI)

25

1

208,61

FCC-Berlin (BL)

26

1

205,06

SFC Erfurt (TH)

27

1

201,35

SFV Mannheim (BW)

28

1

180,76

AC Pirna (SN)

29

1

175,33

HAC Boberg (HH)

30

1

172,43

Aero-Club Ansbach (BY)

 

 

Siegfried Samson zweiter Sieger beim 31.internationalen Segelflugwettbewerb in Hockenheim

Von Karfreitag bis zum 18.04.2009 fand im Baden-Württembergischen Hockenheim der inzwischen 31. Segelflugwettbewerb statt.

An immerhin fünf Tagen konnten die knapp 50 Teilnehmer dieser internationalen Meisterschaften zu Wertungsflügen starten. Bei frühsommerlichen Bedingungen über die Osterfeiertage stellte die Sportleitung Aufgaben Richtung Odenwald und Schwarzwald.

Aeroclub Langenselbold beim Symposium der Segelflieger geehrt

Am vergangenen Samstag fand in Gersfeld in der Rhön das jährliche Symposium der Deutschen Streckenflieger statt.

Bei dieser Veranstaltung werden sportpolitische Themen diskutiert und verschiedene Aussteller zeigen Ihre Neuigkeiten im Segelflugbedarf. 

Ebenso werden immer wieder tolle Vorträge zum Fliegen in besonderen Gebieten dieser Erde vorgestellt. In diesem Jahr war ein Vertreter der Israelischen Nationalmannschaft vor Ort, der sehr genau beschrieb, wie schwierig es ist den Segelflugsport in Israel zu betreiben.

Drei Studenten aus Dresden beschrieben einen Wandersegelflug von der Wasserkuppe durch Tschechien und die Slowakei bis nach Ungarn und zurück. Und viele Sportler wurden für Ihre Leistungen in der vergangenen Saison geehrt.

Hauptthema war aber auch in diesem Jahr die Segelflugbundesliga.

Siegfried Samson bot ein kurzes Portrait seines Vereins, dem Aero Club Langenselbold, dem diesjährigen Sieger in der Segelflugbundesliga.

 

gersfeld mannschaft 2008.jpg



 

 

Langenselbolder Piloten für Ihre Leistungen geehrt

Bei der diesjährigen Sportlerehrung der Stadt Langenselbold für das Jahr 2007 wurden auch vier Piloten des AC Langenselbold ausgezeichnet.

Rainer Reubelt wurde für seinen dritten Platz in der Hessenwertung im Streckensegelflug in der Clubklasse geehrt. Siegbert Gehl belegte in der Offenen Klasse in Hessen den zweiten Rang. Ebenfalls zweiter in Hessen wurde Stefan Schreyer, allerdings in der 18 m-Klasse. Geehrt wurde auch Siegfried Samson, der seinen neunten Hessenmeister feiern durfte und in Deutschland Platz 6 belegte.

Auch die beste Mannschaft in Hessen stellte der Aero-Club Langenselbold mit den Piloten Siegbert Gehl, Stefan Schreyer und Sigi Samson.

Die unterschiedlichen Klassen im Segelflug:

  • Offene Klasse: Wie der Name sagt, keine konstruktiven Begrenzungen meist über 25 Meter Spannweite
  • 18 m-Klasse:   Spannweite begrenzt auf 18 Meter
  • Clubklasse: Einsteigerklasse mit 15 Meter Spannweite und starrem Flügel und ohne Wasserballastmöglichkeit
sportlerehrung 2007

Auch Sieger in der IGC World League (Weltliga der internationalen Segelflugkommission)

Mit einem grandiosen dritten Platz in der letzten Runde der diesjährigen Bundesligasaison landet der AC Langenselbold an der Spitze der Tabelle der Segelflugbundesliga. Der Abstand zum Tabellennachbar LSG Bayreuth konnte sogar noch vergrößert werden.

Am vergangenen Wochenende war es ziemlich eindeutig das nur der Samstag gut zum Segelfliegen geeignet sein würde. Trainer Sigi Samson hatte die beste Wetterecke für den Südosten Deutschlands vorhergesagt. Also musste man den direkten Konkurrenten aus Bayreuth kontrollieren, da Sie im besten Wetter starten konnten.

 

Während Stefan Schreyer, Sigi Samson und Sigi Gehl/Andy Kath in Langenselbold starteten, fuhr Rainer Reubelt mit zwei engagierten Jugendlichen bereits Freitags direkt nach Bayreuth um bei den Konkurrenten zu starten. Unter Anfangs schwierigen thermischen Bedingungen, die Aufwinde sehr schwach und noch nicht sehr hoch machten sich also drei Flugzeuge auf den Weg nach Osten. Während die Doppelsitzercrew am Fichtelgebirge bereits Richtung Nordwesten entlang des Thüringer Waldes flog, holte Flugkapitän Samson kurzerhand eine Einflugfreigabe für den tschechischen Luftraum und setzte mit Teamkamerad Stefan Schreyer den Flug nach Osten fort.

 

Erst kurz vor Pilsen (CZ) drehten die zwei Selbolder Piloten um und flogen über das Fichtelgebirge, Coburg, die Rhön und über den Spessart wieder zurück ins Kinzigtal. Lohn für diesen Flug war die zweithöchste Geschwindigkeit des Tages mit knapp 100 km/h.

Rainer Reubelt, der in Franken gestartet war umflog den Luftraum um Nürnberg im Südosten bis zum Bayrischen Wald, um dann über die Fränkische Alb und den Steigerwald bis Kitzingen zu fliegen. Von dort gelangte er dann über Würzburg und Lohr zurück nach Langenselbold, während seine jugendlichen Helfer mit dem Anhänger bei Würzburg noch im Stau steckten.

Meisterehrung beim Stadtfest Langenselbold

Dieses erfolgreiche Wochenende stellt den krönenden Abschluß der diesjährigen

Segelflugsaison für die Selbolder Segelflieger dar. Neben dem Sieg in der Bundesliga gewinnt der Verein ebenso die World League, vergleichbar mit der Champions League im Fußball, als der beste Verein der nördlichen Hemisphäre. Der nördlichen Habkugel deshalb weil auf der südlichen Halbkugel ja gerade der Winter zu Ende geht. Zahlreiche Einzeltitel werden ebenso für die Piloten zu erwarten sein, aber dazu kommen noch weitere Mitteilungen.

 

Zunächst einmal gilt es für den Aero Club Langenselbold die Meisterschale beim Symposium der deutschen Segelflieger im hessischen Gersfeld am 25.10. 2008 abzuholen.

 

Segelflugbundesliga - Die Regeln

In der Bundesliga fliegen die dreißig besten Deutschen Vereine an

19 Wochenenden um die Deutsche Meisterschaft.

Die drei schnellsten Piloten über eine Flugzeit von 150 Minuten erfliegen die Rundengeschwindigkeit des Vereines. Diese ergeben eine Rangliste in der der erste Verein 20, der zweite 19 Punkte usw. erhält.

 

Segelflugbundesliga 2008
   

Endstand nach Runde 19

     
           

Platz

Punkte

 

Verein

   
           

1

289

 

AC Langenselbold HE

 

2

279

 

LSG Bayreuth BY

 

3

208

 

SFG Giulini/Ludwigshafen BW

4

181

 

LSR Aalen BW

 

5

178

 

SFV Mannheim BW

 

6

172

 

AC Ansbach BY

 

7

163

 

FLG Blaubeuren BW

 

8

160

 

FSV Laichingen BW

 

9

159

 

SFC Hirzenhain HE

 

10

158

 

FCC Berlin

   

 

 Der Aero-Club verzeichnet neuen Besucherrekord

Insgesamt knapp 3000 Arbeitsstunden investierten die Vereinsmitglieder des Aero-Club Langenselbold in die Organisation und die Durchführung der Flugtage. Und es hat sich gelohnt: Der Segelflugverein konnte vergangnes Wochenende mit mehr als 4500 Besuchern einen neuen Rekord verzeichnen.

Das Riesen Wetterglück war sicherlich nur einer der Gründe für den großen Zulauf. Die Wettervorhersage versprach für Samstag Dauerregen und kühlen Wind. Im Gegensatz zu den westlichen Teilen Hessens blieb Langenselbold jedoch trocken, sodass das Flugprogramm ohne Unterbrechungen durchgezogen werden konnte und die Luftfahrtfreunde aller Altersgruppen das so abwechslungsreiche wie spektakuläre Programm genießen konnten.

Am Sonntag hatte Flugleiter Sigi Samson über 200 Starts und Landungen zu koordinieren, die zeitweise in Abständen von weniger als 20 Sekunden gestaffelt waren. So gab es für die Zuschauer keine Minute Langeweile. Sie bekamen eine breite Palette von rasanten Kunstflugvorführungen und Präsentationen von eleganten historischen Motor und Segelflugzeugen dargeboten und hatten die Möglichkeit, in einer der zahlreichen Rundflugmaschinen das Kinzigtal aus der Vogelperspektive betrachten zu können.

Mit großer Begeisterung wurden auch Rundflüge in dem Heereshubschrauber „Sikorsky S-58“ oder der „MH‑1521 Broussard“, einem großen französischen Transportflugzeug mit 6 Sitzplätzen, wahrgenommen.

Das Asko-Pitts-Team führte am Sonntagnachmittag ihre einstudierte Vierer-Formation vor, die mit dicken Rauchschwaden elegante Kunstflugfiguren an den Himmel zauberte.

Auch die Yak-55, die mit über 400 PS auf ein Abfluggewicht von ca. 800 Kilogramm gnadenlos übermotorisiert ist, sorgte für Fassungslosigkeit, als sie von ihrem Piloten senkrecht „an den Prop“ gehängt wurde und in der Luft wie ein Hubschrauber stehen blieb.

Da an beiden Tagen strammer Südwestwind blies, mussten leider einige leichte Fluggeräte wie Heißluftschiffe, Ballone und Ultraleichtflugzeuge auf ihre Starts verzichten, da Sicherheit bei dem Flugtag an erster Stelle stand. Daher konnten alle Fluggeräte – abgesehen von einem Modelljet – nach den Vorführungen am Wochenende wieder unbeschadet den Heimflug antreten.

Ebenso im Bereich Modellflug hatte der AC Langenselbold reichlich zu bieten. Michael Reitz flog mit seinem turbinengetriebenen Modell „Viperjet Mk. II“ astreine Shows, deren Turbinengeräusche und der Geruch von verbanntem Kerosin jedem in Erinnerung bleiben dürfte.

Für die Kleinen Gäste konnten am Infostand des FMC Kahlgrund kostenlos Balsaholz-Wurfgleiter unter Anleitung von erfahrenen Modellfliegern gebastelt und ausprobiert werden.

Doch nicht nur laute Motormaschinen waren auf den Flugtagen zu sehen. Der AC Langenselbold, der dieses Jahr Deutscher Meister der Segelflug-Bundesliga und IGC World League Champion geworden ist, hatte einen Infostand aufgebaut, an dem Interessierten das Fluggerät und der Weg zum Segelflugpiloten erklärt wurde. Dazu durfte jeder in einem der modernen Segelflugzeuge des Clubs Platz nehmen.

Der Aero-Club bedankt sich bei allen Besuchern für ihr Kommen und hofft, Sie beim nächsten Flugtag wieder verwöhnen zu dürfen! Wer Interesse an der Fliegerei bekommen hat, ist herzlich dazu eingeladen, an einem Schnuppertag selbst in einem Segelflugzeug Platz zu nehmen und unter Anleitung eines erfahrenen Fluglehrers unverbindlich seinen ersten „Schulungsflug“ zu machen. Informationen hierzu, sowie Bilder und Videos der Veranstaltung können Sie in Kürze hier und unter www.clipwings.com anschauen.

Was bewegt einen Hobbypiloten, Berlin Tempelhof anzufliegen? Zum einen, weil er eine seiner Wurzeln in Berlin hat, zum anderen hat dieser Flugplatz eine Historie wie kein anderer und nicht zuletzt, dieser Flugplatz wird im Herbst dieses Jahres geschlossen.

Whiskey-Route nach Berlin-Tempelhof
Whiskey-Route nach Berlin-Tempelhof

Nachdem sich vor drei Wochen dann noch ein zweiter Pilot fand, der aus ähnlichen Gründen das Ziel im Auge hatte, mußte nur noch ein Tag gefunden werden, der den Flug ermöglichte. Für ein solches Ereignis wäre da natürlich der 08.08.08 passend gewesen, doch entscheidend in der Fliegerei ist sehr oft das Wetter.

Eine stabile Wetterlage versprach dann der Mittwoch mit viel Sonne und guter Sicht. Die Flugvorbereitungen sind heutzutage mit dem Computer schnell gemacht, die Liste der Gepäckstücke bei einem so kurzen Trip ist kurz und die Vorfreude auf Flug, Landung und Aufenthalt in Berlin steigern sich stündlich.

Um halb Zehn wollten wir starten, um 12 Uhr in Berlin landen, Rückflug war so geplant, daß wir um 18 Uhr wieder zurück in Langenselbold sind. Die "Lady Di" wie der Motorsegler Super Dimona HK36 TTC liebevoll genannt wird, war vollgetankt, das online erstellte Flugplanungsformular von FL95, die Anflugkarten von Tempelhof und benachbarten Flugplätzen an Bord und schon konnten wir starten. Die 395 km lange Flugstrecke wollten wir mit etwas Rückenwind in gut zwei Stunden bewältigen.

Unmittelbar nach dem Start nahmen wir Funkkontakt mit FIS Frankfurt auf. Das Kürzel steht für "FlugInformationsService". Die Controller der FIS geben uns ständig Informationen über den Verkehr um uns herum, sie verfolgen über Radar alle Flugzeuge, die mit ihnen in Kontakt stehen, sind freundlich. Dabei sind Controllerinnen phonetisch besonders gut zu verstehen. Nach der FIS Frankfurt werden wir an Frankfurt Außenbereich, dann an München und zuletzt an FIS Bremen weitergereicht. Dabei werden jedesmal Flugzeug-Kennung und einzustellende Transponder-Codes ausgetauscht, was die Identifizierung und Ortung der an diesem Verfahren Teilnehmenden ermöglicht.

Aus der Höhe in der Linienmaschinen fliegen kannten wir die Strecke ja bereits, doch aus der Reisehöhe von 4000 Fuß MSL, das sind etwa 1200m, hat man einen präziseren Blick auf Landschaft. So überfliegen wir nach Eisenach die Flugplätze Köthen, auf dessen Landebahn derzeit gebaut wird, Dessau im wunderschönen Elbtal und Lüsse, wo gerade die Segelflugweltmeisterschaften stattfinden. Wegen fehlender Thermik stehen alle Segelflieger am Boden und der Wettbewerbstag wurde, wie wir später erfahren, neutralisiert.

Wir melden uns vor dem Pflichtmeldepunkt Whiskey1 zur Landung bei dem Tower auf dessen Frequenz, geben unsere Position, Flugzeugtyp, Startflugplatz an und warten auf die Landeanweisungen. Wir müssen in keine Warteschleife und können die Kontrollzone sofort bei Whiskey1 mit vorgegebener Transpondereinstellung und Höhenvorgabe unter 2500 Fuß einfliegen und entlang des Teltowkanals über Whiskey2 in den Gegenanflug zur Piste 27R fliegen. An Wiskey2 fliegen wir etwas vorbei und werden sofort korrigiert. Vor uns landet ein Jumbolino, sozusagen eine Mini-Ausgabe der Boeing 747, und der Flugleiter warnt uns vor möglichen Wirbeln.

Die offiziellen Funksprechgruppen wollen wir hier nicht wiedergeben. Ohne Probleme setzen wir auf und rollen bis zum Haltepunkt, schalten um auf die Frequenz der Bodenkontrolle, die uns zügig einen "Follow-me-Wagen" schickt, der uns voraus zur Parkposition rollt, wo uns zuletzt sein Kollege zentimetergenau einwinkt. Dann werden wir über die Abfertigungsformalitäten instruiert, wo wir u.a. die Landegebühr zu entrichten und auszuweisen haben und machen uns auf den Weg zum GAT General Aviation Terminal, dem Terminal für Allgemeine Luftfahrt. Dabei machen wir vor und in den Hallen ein paar Bilder und begeben uns zum Haupteingang um eine Taxe zu mieten. Ziel: Brandenburger Tor und dann ein short-trip "Unter den Linden" ins Cafe Einstein, ein kleines Mahl und eine Erfrischung, danach zum Reichstag, Kanzleramt im Regierungsviertel des Spreebogens.

Mit der Taxe wieder zurück, noch schnell ein paar Aufnahmen im Eingangsbereich, weiter zum Einchecken mit obligatorischer Sicherheitsprüfung und wieder zurück zum Flieger. Wir winken ein Tankwagen herbei, der den fehlenden Sprit nachtankt und vor Ort auch gleich kassiert. Nach einem small-talk sind wir so weit. Motor anlassen, Kontaktaufnahme mit Rollkontrolle. Über Rollweg Nord-Ost zum Rollhalt 27R, Transponder auf 7000, QNH 1017, Umschalten auf Turm. Anweisung des Turms: Start frei für Piste 27R, nach dem Start Linkskurve, Ausflug über die Whiskey-Route, nicht über 2500 ft steigen und Ausflug über Whiskey 1 melden.

Abschließend im Abflug noch ein paar Luftaufnahmen von Berlin und Goodbye Berlin. Während mein Kamerad Stefan auf dem Hinweg genauestens Höhe und Kurs gehalten hat, da er ja von der FIS begleitet wurde, zog ich es vor, auf dem Rückweg thermische Gelegenheiten zu nutzen. Alles in allem ein Hochgenuß wie wir einander bestätigten.

Stefan Sauerbier, Heinz-Joachim Pethke