Aero-Club Langenselbold

    

Die Wandervögel aus Langenselbold waren wieder unterwegs

Das Team Siegbert Gehl & Andreas Kath vom Aero Club Langenselbold nahmen an der größten Segelflug­rallye der Welt Teil. Die Aufgabe der 65 Segelflugzeuge aus 9 Ländern war in 13 Tagen eine festgelegte Strecke von 2500 km zu fliegen. Es mussten mit Start in Eindhoven(NL) die Städte Donauwörth, Roanne(F), Poitiers(F) und Dortmund umrundet werden. Die Selbolder schafften die Strecke, wie schon im Jahr 2010 in nur 4 Tagen.

Damit dürften sie sich in dem noch laufenden Wettbewerb einen der vorderen Plätze gesichert haben. Noch werden die Daten der Blackboxen von der Jury ausgewertet. Erst danach werden die Teilnehmer zu einem Fest mit Siegerehrung zum Flughafen Eindhoven eingeladen.

Die Vorbereitung:

Nachdem Ende letzten Jahres die Aufgabe bekanntgegeben wurde, begannen die Vorbereitungen. Siegbert kümmerte sich um die Ausrüstung des Segelflugzeuges. Anspruchsvoll wurde es, dass nicht wie bei anderen Teams ein Serviceteam mit Anhänger die 3000 km hinterherfuhr. Somit mussten unter anderem noch Solarzellen für Bordcomputer und weitere Stauräume vom Hersteller integriert werden. Andreas sammelte Informationen, die auf der Strecke gebraucht werden. Hier ging es unter anderem darum die teilweise komplexen Luftraumstrukturen der verschiedenen Länder zu lernen. Wichtig war, vorab die Auswahl der Flugplätze zu katalogisieren, die für das genutzte Hochleistungssegelflugzeug mit knapp 30 Metern Spannweite geeignet waren.

selbolder wandervoegel

Es geht los:

Auf der motorlosen Anreise nach Eindhoven mussten wir auf den Flugplatz Venlo ausweichen, weil wir wegen starkem Verkehrsaufkommen von Linienflugzeugen keine Landefreigabe erhielten. Die mit dem Anhänger angereisten Teilnehmer waren davon nicht betroffen. Für die Anmeldeformalitäten wurden wir von dortigen Clubmitgliedern chauffiert.

Tag 1 ­ Eindhoven ­ Schwäbisch Hall (500 km)

Der Wettbewerb startete gleichzeitig auf 3 Flugplätzen in der Nähe eines gemeinsamen Abflugpunktes. Die Startreihenfolge war nach Leistungseigenschaften der Segelflugzeuge geregelt. Es bewegten sich seit Montag 100 Teilnehmer im Segelflug Richtung Donauwörth. Gleichzeitig rund 60 Fahrzeuge der Serviceteams. An diesem Tag war es meist Wolkenlos, das heißt die Aufwinde konnten nicht wie üblich unter Schönwetterwolken gefunden werden. Bei sogenannter Blauthermik war es ratsam im Team mit anderen zu fliegen. Gut, das wir den 2 fachen Weltmeister Jean Marc Caillard, der auch wie wir die Neuentwicklung ASH30mi flog, bei Aachen trafen. Gemeinsam ging es über Koblenz und Bingen, wo wir uns zwischen den eingeschränkten Lufträumen der Flughäfen Frankfurt und Hahn durchschlängeln mussten. Bei Alzey war die Schwierigkeit das thermisch eher schlechte Rheintal zu überqueren werden. Unsere Taktik war, den Kurs über Mannheim zu nehmen um dort über der Industriethermik die nötige Höhe für den Odenwald zu holen. Der Weltmeister wählte den kürzesten Weg über Heppenheim und verpasste den Einstieg an der Bergstraße. Deswegen konnten wir elegant über Heidelberg noch den Flugplatz Schwäbisch Hall erreichen. Mit 7 weiteren Teams meldeten wir unsere Position bei der Wettbewerbsleitung. Erstmals konnte man das über eine Smartphone App abwickeln. Durch dieses Verfahren sah abends jeder seine Konkurrenten im Internet auf einer Landkarte. Beindruckend war zu sehen, dass die Teilnehmer wie ein Heuschreckenschwarm auf 40 verschiedenen Flugplätzen einfielen. Obwohl die ersten ca. 40 km vor uns in Aalen lagen, waren wir mit unserer Position zufrieden. Die Holländer schliefen in ihren Anhängern und wir bekamen den Schlüssel vom Tower, um uns darin hoch oben einzunisten.

Tag 2 ­ Schwäbisch Hall ­ Donauwörth ­ Neuchatel (450 km)

An diesem Tag lief es schlecht für uns. Obwohl der Flug über die Wende bei Donauwörth und weiter über Schwarzwald in den Schweizer Jura mit ca. 100 km/h gut lief, merkten wir zu spät, dass die Basis, also die durch Wolken begrenzte Arbeitshöhe Richtung Genf
sank. Wir wurden gezwungen ins Schweizer Mitteland abzutauchen und kamen nach nur 450 km vor Lausanne zum stehen. Einheimische sagten uns, dass wegen starken Gewittern vom Vortag die heute die Berge in Wolken eingehüllt waren.
Die meisten anderen, hatten wohl bessere Wetterinfos oder wurden gewarnt, denn Sie wählten den Weg über Besancson und landeten knapp 400 km weiter.

Tag 3 ­ Neuchatel ­ Lyon ­ Poitiers ­ Paris (800 km)

Oh je, der Vorsprung ist zu groß um aufzuholen. Doch sollten wir uns eher besinnen wie schön das Fliegen über wechselnde Landschaften ist. Besonders der Jura mit seinen dünn besiedelten Hochtälern hat uns berührt. Weiter ging es im Galopp bis Oyonax um nördlich Lyon das 50 km breite Rhonetal zu queren. Schnell ging es weiter zwischen 1000 und 2000 Meter Höhe um die Wenden Roanne und Poitiers. Jetzt "nur" noch nach Dortmund, aber mit eine abendlichen Landung auf einem kleinen Flugplatz vor Paris nach 9 Stunden und knapp 800 km waren wir sehr zufrieden. Der Rückstand zur Spitzengruppe halbierte sich auf 200 km. Wir freuten uns nach der späten Landung das es nichts mehr zu essen gab, denn eine anwesende Schlossherrin lud uns in ihrem Chateau zum Abendessen und Übernachten ein.

eg2014 finish

Tag 4 ­ Paris ­ Dortmund ­ Eindhoven (700 km)

Nein, es war kein Traum in einem Schloss mitten in Frankreich aufzuwachen, schnell wurden wir von der Realität eingeholt. Denn die Wettervorhersage war nur für den heutigen Tag brauchbar. Wie bringt man einen 850 kg schweren mit Intelligenz geformten Körper aus Kohlefaserstoff über Frankreich, Belgien, Luxemburg und Deutschland heute noch in die Niederlande?
Na ja, erstmal starten! Ein in der Nähe stehendes Atomkraftwerk schleuderte uns gleich mit 7 m/s auf 2000 Meter. Mittlerweile war auch die Natur aufgewacht und bescherte uns einen Perlenteppich aus Schönwetterwolken. Schon kurze Zeit später verließen wir Frankreich und genossen die belgischen Ardennen.

Fast unbemerkt streiften wir Luxemburg um gegen 16:00 Uhr den Rhein bei Koblenz zu überqueren. Das thermisch gute Sauerland brachte uns sicher an die Wende bei Dortmund. Leider aber erst gegen 18:00 Uhr und die Thermik macht schon schlapp. Der Flugplatz Marl im Ruhrgebiet wäre eine Landemöglichkeit, knapp 100 km vor dem Ziel. Die Stadt Marl erinnerte mich an BASF in Mannheim, denn hier sehen wir auch so ein riesiges Chemiewerk.

Wie konnte das sein? Eben freuten wir uns noch über blühende Landschaften und jetzt über stinkende Schornsteine. Egal, denn dort stiegen wir mit über 2 m/s bis auf 2000 Meter. In einem 45 Minuten Gleitflug genossen wir die letzten 70 km bis zur Landung in Malden um dort vor dem zuvor gelandeten Siegern den Hut zu ziehen. Wegen schlechteren Wetterbedingungen kamen die 50 Zurückliegenden bis zu einer Woche später ins Ziel. Wer jetzt Lust bekommt, in diesen wunderbaren Sport hineinzuschnuppern ist herzlich auf unseren Heimatflugplatz Langenselbold eingeladen.

http://www.euroglide.nl

Ein Flugplatz mit Flugzeugen zum Anfassen - das Riesenerlebnis...

... hat der Aero-Club Langenselbold den Mitgliedern der Modellbau-AG Hammersbach am 11.05.2014 geboten: Die Besichtigung ihres Flugplatzes mit den Hangars, dem Tower, Flugzeugen und allem, was so dazu gehört, was nicht nur Kinderherzen höher schlagen lässt!

in hoffnungsvoller erwartung

Empfangen wurden die Mitglieder der Modellbau-AG und ihre mitgereisten Eltern vom 1. Vorsitzenden Albrecht Müller und dem Schriftführer Claus Bühler. Es begann, wie sollte es anders sein, im Seminarraum mit der Theorie: Wie hoch fliegen die Segelmodelle und wie weit, weshalb freuen sich die Piloten über Aufwinde, die sie Thermik nennen und wie funktioniert das usw.
Geduldig wurden alle Fragen von Albrecht und Claus, der dann auch die Führung übernahm, beantwortet. Und zur Geschichte des Clubs wurde einiges erzählt: Wer wusste eigentlich, dass dieser Club 2008 Deutscher Meister der Segelflugbundesliga und zudem sogar im gleichen Jahr Sieger der World League, also Weltmeister war. Für uns war das genauso neu wie die Information, dass eine Segelfliegerin mehrere Weltrekorde inne hatte bzw. hat. Da hat es schon ein paar große Augen, nicht nur bei den Kindern gegeben. Naja, aber was ist schon die Theorie, wenn es auch Flugzeuge zum Anfassen gibt. Also ging es in die Hangars, ihren „Garagen".

Es war für alle sehr erstaunlich, wie viele Flugzeuge ineinander geschachtelt in so einen Hangar passen. Und an dem zweisitzigem Schulflugzeug „ASK 21" und dem einsitzigem Schulflugzeug "LS 4" wurde dann von Claus, unterstützt von Mike und zwei weiteren Mitgliedern des Clubs, den Kindern die Steuerung, die Instrumente und der Funk erklärt. Wie das am besten geht? Wenn man selbst einmal in dem Flieger sitzt und das alles selbst ausprobieren kann (im Trockentraining).
Bei zwei Gruppen versteht man besserSo durfte jedes AG-Mitglied in beiden Fliegern einmal Platz nehmen und die Steuerung ausprobieren. Probleme gab es aber, weil die Beine von einigen doch „zu kurz" waren, um an die Pedale der Seitenruder zu kommen. Hier bekundete Claus, dass ja eigentlich was fehlt: Der Fallschirm, der auf den Rücken geschnallt wird, die Sitzposition nach vorne verlagert. Also durfte sich jeder auch mal einen Fallschirm umschnallen. Bei dem einen oder anderen blieben die Pedale trotzdem noch in „weiter Ferne".

Aber auch die Eltern nahmen das Probesitzen gern in Anspruch. Letztlich wurde auch die sehr wichtige Frage geklärt, was ist, wenn einer der Männer und Frauen mal dringend müssen muss. Staunen rief die Seilwinde, mit denen die Segelflugzeuge nach oben gezogen werden, hervor: In drei Sekunden auf 100 km/h – und das angetrieben von einem Schiffsdiesel auf einem LKW.

auf dem  towerAbgeschlossen wurde der Rundgang mit dem Besteigen des Towers. Hier erfuhren die Kinder vieles über die Aufgaben des Towers und der Verantwortung, die dort die Diensthabenden tragen.Mit einem kleinen Imbiss für alle Beteiligten, gesponsert aus der AG-Kasse, endete der Besuch auf dem Langenselbolder Flugplatz. Der AG-Leiter Rainer Schmidt, der diese Veranstaltung mit Christoph Hohenberger und unter Vermittlung von Georg Raab organisiert hatte, dankte Claus und seinen Helfern für diese ca. drei äußerst interessanten Stunden auf dem Flugplatz sehr herzlich. Es war nie langweilig, es wurde geduldig alles gezeigt und erläutert und es war eine sehr herzliche Atmosphäre.

Das Angebot, wieder einmal vorbei zuschauen und dann vielleicht auch einen Segelflug als Passagier mitzumachen (kostet für Interessierte ca. 40 € mit der Winde), wurde von allen sehr gern angenommen.

7000 km im motorlosen Flug an fünf Flugtagen

Bereits im Winter haben sich die zwei Trainer Stefan Schreyer und Siegfried Samson entschlossen den Streckenflug im AC Langenselbold mit einem kompakten Lehrgang zu fördern. Nach dem Theorieteil mit Inhalten über Meteorologie und taktischem Know How zum Thema Überlandflug fand in der Woche nach Ostern der praktische Teil statt.

Bei besten Segelflugbedingungen konnten die acht Teilnehmer an fünf Tagen ihre ersten Erfahrungen im Streckensegelflug sammeln. Zunächst trainierten die Teilnehmer, die alle die Segelfluglizenz besitzen aber noch wenig über die Faszination des raumgreifenden Fliegens wussten, im Doppelsitzer mit den Trainern.

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Stefan Schreyer als ehemaliges Nationalmannschaftsmitglied und Europameisterschafts-teilnehmer und Siegfried Samson als dreifacher Deutscher Meister fungierten als Coaches, um den Piloten im Fluge die Besonderheiten beim Streckensegelflug zu vermitteln.

Zunächst lernten die Newcomer den Umgang mit den technischen Geräten zur Dokumentation Ihrer Flüge und die navigatorische Flugvorbereitung. Beim gemeinsamen Wetterbriefing erklärte Samson die Möglichkeiten das Wetter und den Flugraum optimal zu nutzen. Danach ging es an die Flieger und man flog gemeinsam Überland. Aufgrund der guten Wetterlagen konnten die Flüge bis in den südlichen Odenwald, in die Fränkische Schweiz und bis in das nordhessische Bergland ausgedehnt werden. Nach den ersten Erfahrungen im Doppelsitzer stiegen die Teilnehmer in die Einsitzer des Vereins um das Gelernte in eigener Regie unter Beobachtung der Trainer zu verbessern.

Strecken von über 350 km sind von den Piloten im Alter zwischen 17 und 59 Jahren in dieser Woche geflogen worden. Begeisterung bei den Teilnehmern kam auf als man erkannte dass man auch bei fast bedecktem Himmel durch umsichtiges Fliegen nicht gleich zur Aussenlandung gezwungen ist, sondern wieder Gebiete mit guten Bedingungen erreichen konnte.

So durchflog man eine komplett abgeschirmte Rhön bei leichtem Regen und gelangte bei Bad Hersfeld wieder in gutes Segelflugwetter und konnte weiter fliegen. Auch die Erfahrung einer Aussenlandung kurz vor Langenselbold wurde gemacht als der Endanflug vom Trainer zu optimistisch eingeschätzt wurde.

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Die gemeinsame Rückholaktion hat allen viel Freude bereitet. Welche Möglichkeiten im Streckenflug bestehen zeigte Samson am letzten Übungstag als er im Teamflug mit Andreas Hufnagel von Rothenburg ob der Tauber nach Langenselbold eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 135 km/h erzielte. Markus Grabs konnte am Donnerstag in einem Flug gleich alle Bedingungen für die Silber C erfüllen. Ebenso erreichte Jan Hendrik Schäfer mit 256 km alle Bedingungen für das Leistungsabzeichen. Philipp Kirchner und Andreas Hufnagel erflogen sich mit FAI-Dreiecken über 300 km Gold-C Bedingungen und einen Streckenflugdiamanten.

Hierauf sind die zwei Ausbilder natürlich besonders stolz. Alle Newcomer waren mit Begeisterung dabei und sind nun hoffentlich vom Überlandflugfieber gepackt.

Hier die Aufnahmen von Damien Roberts

Moderner Ultraleichtschlepper ersetzt Husky

Nach 20 Jahren in Vereinsdiensten wurde heute das Schleppflugzeug "Christen A-1 Husky" an die neuen Besitzer übergeben. Sie wird künftig auf der schwäbischen Alb ihre bekannten Stärken als robustes und leistungsstarkes Schleppflugzeug zeigen können.

Seit 1970 hatte der Verein ein eigenes Motorflugzeug zum Schleppen der Segelflugzeuge betrieben. Mit dem Verkauf der Husky geht diese Ära zu Ende.

Als Ersatz hat der Aero-Club Langenselbold ein Ultraleichtflugzeug vom Typ Dynamic WT9 in Polen erworben. Durch seine moderne Aerodynamik, niedriges Gewicht und modernen Antrieb wird es die Schlepps leiser, kostengünstiger und umweltfreundlicher machen.

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Das neue Luftsportgerät verfügt ausserdem über ein Gesamtrettungssystem und eignet sich auch hervorragend als Reiseflugzeug. Mit einer Reisegeschwindigkeit von 220 km/h und einem Verbrauch von 8 l pro 100 km lassen sich größere Entfernungen flott und sparsam zurücklegen.

Arcus T in Langenselbold

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Nach Beschluss der Segelflugkommission des Hessischen Luftsportbundes vom 03.03.2014 wird das Verbandsflugzeug des HLB in Langenselbold stationiert. In Zeiten wo der Hochleistungsdoppelsitzer nicht verchartert ist hat der AC Langenselbold damit Zugriff auf einen hochmodernen Doppelsitzer mit Heimkehrhilfe.

 

Streckenfluglehrgang beim AC Langenselbold

 lehrgangsteilnehmer

Am vergangenen Wochenende fand in den Räumen des Aero Clubs der theoretische Teil des diesjährig geplanten Streckenfluglehrgangs am Flugplatz Langenselbold statt. Unter der Leitung des Rekordpiloten und dreifachen Deutschen Meisters Siegfried Samson wurden Themen aus den Bereichen Flugmeteorologie und optimiertes Streckenfliegen behandelt.

Am Samstag referierte Samson über nutzbare Wetterlagen für den Streckenflug, wie man diese erkennt und Sie anhand der Vorhersagen richtig interpretiert. Nachfolgend beschäftigten sich die Teilnehmer wie man den Streckenflug optimiert. Hierzu zählt natürlich die optimale Vorbereitung des Sportgerätes, aber auch die eigene körperlich Fitness, die für lange Streckenflüge nötig ist. Samson zeigte auch gute Trainingsmöglichkeiten auf und wies auf die Bedeutung der sicheren Beherrschung des Flugzeuges hin, nicht zuletzt, um auch am Ende eines Fluges noch eine sichere Außenlandung auf einem Getreideacker durchführen zu können.

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Am zweiten Tag des Seminars befasste man sich mit dem gesamten Regelwerk im Leistungssegelflug. Regeln der Deutschen Meisterschaft im Streckensegelflug und Voraussetzungen für Leistungsabzeichen und Rekordflüge wurden besprochen. Das Seminar dient der Vorbereitung für einen Streckenfluglehrgang am Flugplatz Langenselbold im April diesen Jahres. Als Trainer bei diesem Lehrgang fungieren Stefan Schreyer, ehemaliges Nationalmannschaftsmitglied und Fluglehrer und Siegfried Samson.

Zuschauer sind wie immer herzlich willkommen am Flugplatz Langenselbold.

 

Der ACL nutzt die Winterpause

Dabei führte Dr. Klaus Hufnagel, Vorsitzender des Vorstandes des deutschen Segelflugmuseums auf der Wasserkuppe, die Teilnehmer des AC Langenselbold von der Zeit der fliegerischen Erprobungsflügen von Otto Lilienthals über die Holzbauweisen vor dem zweiten Weltkrieg bis hin zur heutigen CFK-Bauweise der heutigen Leistungssegelflieger.

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Die begeisterten Segelflieger können den Besuch auf der Wasserkuppe und des deutschen Segelflugmuseums jedem Fliegerfan und Naturfreund als Ausflugsmöglichkeit wärmstens empfehlen.

Susanne Schödel kehrt mit Welt- und Kontinentalrekord im Gepäck aus Namibia zurück

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Die zweifache Segelflug-Weltmeisterin Susanne Schödel hat zur Jahreswende in Namibia neue Welt- und Kontinentalrekorde erflogen. Die Hessin vom AC Langenselbold war seit Mitte Dezember im namibischen Segelflugzentrum Bitterwasser, um Wetterphasen mit hervorragender Thermik für große und schnelle Streckenflüge zu nutzen.

Mit einem Segelflugzeug vom Typ Ventus 2cxm von 18 Metern Spannweite konnte sie am Silvestertag mit einer Dreiecksstrecke über 1.107 Kilometer eine neue Strecken-Weltbestmarke in der Kategorie Offene Klasse Frauen setzen. Der Flug dauerte 8 Stunden und 26 Minuten und reichte von der Kalahari-Hochebene über deren westlichen, gebirgigen Randbereich, der zur Namib-Wüste führt. In Flughöhen zwischen 1.700 und 5.000 Metern über dem Meeresspiegel erreichte Susanne Schödel an diesem Tag eine Durchschnittsgeschwindigkeit von über 131 Kilometern pro Stunde.

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Vier Tage später, am 3. Januar, flog Susanne Schödel einen weiteren Rekord in der Geschwindigkeit über eine 500 Kilometer lange Dreiecksstrecke. Hier erzielte sie mit 139,3 km/h einen neuen afrikanischen Kontinentalrekord.

Das eigenstartfähige Segelflugzeug mit der für Rekordflüge notwendigen Instrumentierung konnte Susanne Schödel von einem Freund leihen, der zur selben Zeit vor Ort war. Unter den zeitweise bis zu 60 Piloten aus zwölf Nationen waren außerdem die italienische Pilotin Margherita Acquaderni und die Vizeweltmeisterin von 2007, Anja Kohlrausch vom Luftsportverband Weinheim. Diese Pilotinnen nutzten die afrikanische Thermik ebenfalls für einen sportlichen Wettbewerb um neue Bestmarken.

So überbot Susanne Schödel am 31. Dezember den seit 1998 bestehenden Streckenweltrekord der Britin Pamela Hawkins über 1.036 Kilometer, der wiederum erst am Vortag von Anja Kohlrausch schon auf 1.075 Kilometer hochgeschraubt worden war. Kohlrausch konnte dafür am Silvestertag den Geschwindkeitsweltrekord über 1.000 Kilometer auf 138,17 km/h verbessern. Susanne Schödels Rekord über 500 km löste außerdem die erst drei Wochen alte Bestmarke von Margherita Acquaderni ab. Sie flog 12 km/h schneller. „Es ist fantastisch, wie wir im Segelflug Jahr für Jahr neue Bestmarken bei den Strecken und den Geschwindigkeiten setzen können“, findet Susanne Schödel. Technisch können die Flugzeuge kaum noch weiter entwickelt werden. Wesentlich bedeutsamer sei es, erklärt Susanne Schödel, über mehrere Jahre hinweg viel Zeit für die Vorbereitung und die Fliegerei selbst investieren zu können: „Wetter und Streckenplanung müssen optimal zusammenpassen, wofür wir manchmal wochenlang warten und immer neue Versuche unternehmen müssen. Bei einem Rekorderfolg gilt es, die optimale Strecke zu planen und in der besten Verfassung zu sein, um über acht bis neun Stunden hochkonzentriert fliegen zu können.“ Susanne Schödel hatte bereits 2010 und 2011 von Bitterwasser aus Rekorde erzielt.

Das Frauen-Team in Namibia ist Teil einer wachsenden Gruppe von Segelfliegerinnen, die mit neuen Rekorden auf sich aufmerksam machen. So war die Australierin Lisa Trotter im Dezember in der Kategorie 15 Meter Klasse Frauen ebenfalls erfolgreich auf Rekordjagd.

Der Aero Club Langenselbold gratuliert seiner erfolgreichen Pilotin zu Ihren fantastischen Flügen.

 

Samson erfliegt 15. Hessischen Titel im Streckensegelflug

Der Deutsche Meister 2012 erringt Platz 5 in Deutschland

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Auch 2013 war wieder eine erfolgreiche Saison für den ambitionierten Streckenflieger vom Aero Club Langenselbold. Auf dem hessischen Segelfliegertag in Schwalmstadt/Ziegenhain am vergangenen Samstag wurde der Lufthansa Kapitän zum fünfzehnten mal !! für seine Leistungen im Streckensegelflug in der 18 m-Klasse geehrt. Trotz eher mäßigen Wetterlagen in der Mitte Deutschlands konnte Samson mit seinen drei größten Streckenflügen wieder in der Spitze der deutschen Wertung mitfliegen.

Strecken von über 700 km brachten ihm Platz fünf in der Bundeswertung. Seine Flüge führten ihn dabei sowohl in den Schwarzwald, als auch auf die schwäbische Alb. Einer seiner größten Flüge im Jahr 2013 führten vom Heimatflugplatz Langenselbold nach Donauwörth an der Donau. Von dort ging es über die schwäbische und fränkische Alb nach Tschechien hinein. Die tschechischen Fluglotsen genehmigten dann den Vorbeiflug an Karlsbad um zum zweiten Wendepunkt Annaberg im Erzgebirge zu gelangen. Von dort ging es dann vorbei an Hof in den Thüringer Wald, um über die Rhön und den Spessart den 710 km langen Flug zu beenden. Auch wenn der Flug acht Stunden dauerte, wäre man mit dem Auto sicher doppelt so lange unterwegs, allerdings braucht Samson nur die Energie der Sonne für seine Strecken.Flug_vom_08.07.2013

Pläne für 2014 hat der Rekordpilot auch bereits formuliert. So richtet er im Frühjahr einen Streckenfluglehrgang für angehende Streckenflieger am Heimatplatz Langenselbold aus und bereitet seine Teilnahme am internationalen Segelflugwettbewerb im badischen Hockenheim vor.

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