Vergangene Woche waren die Segelflieger aus Gelnhausen, Zellhausen und Bensheim zu Gast auf dem Flugplatz in Langenselbold. Unter der Leitung der Jugendabteilung durch Fabian Rode wurde ein gemeinsames Osterlager organisiert. Bei bestem Wetter waren die Gastvereine mit ihren Ein- und Doppelsitzern gekommen, um gemeinsam zu fliegen. Es wurde viel Schulung betrieben, aber auch grandiose Streckenflüge gemacht. Ein Aspirant für die Lizenz aus Zellhausen konnte so seinen ersten Überlandflug bis zur Wasserkuppe und zurück erleben. Dank der vorherrschenden Ostwindwetterlage zeigte sich auch die Deutsche Flugsicherung kooperativ und gab Höhenfreigaben über die üblichen 3.500 ft, das entspricht 1067 m über dem Meer, hinaus. Mit diesen größeren Abflughöhen verlor dann auch der Spessart seinen Schrecken, der bekanntlich über weite Strecken wegen der Waldgebiete unlandbar ist.
Am Dienstag trafen als Gäste noch die Junioren Nationalmannschaftsmitglieder Jens Kammerer und Nils Zitzelsberger in Langenselbold ein. Sie waren morgens kurzfristig zu einem Wandersegelflug in Bruchsal gestartet. Nils Zitzelsberger traf unterwegs noch auf den amtierenden deutschen Vizemeister Sigi Samson. So flog man gemeinsam Richtung Teutoburger Wald um anschließend über Suhl Richtung Süden entlang des Steigerwaldes zu fliegen. Gegen Abend landeten alle wohlbehalten in Langenselbold. Am nächsten Morgen machten sich die zwei Junioren mit ihren Förderflugzeugen, gestellt vom Hersteller und einem Fabrikanten aus Bayern, wieder auf den Weg zu einem besonderen Streckenflug. Nils flog zum Harz und von dort Richtung Aalen auf der Schwäbischen Alb. Von dort ging es ohne Zwischenlandung zum Schluchsee im Schwarzwald. Kurz vor Sonnenuntergang endete der Wandersegelflug nach etwa 900 km wieder in Bruchsal.
Für die anderen Teilnehmer war es eine tolle Woche, hatte man doch einmal die Gelegenheit mit den Mitgliedern der anderen Vereine zu fachsimpeln und sich auszutauschen. So wurde jeden Tag gemeinsam das Frühstück vorbereitet, bevor es zum Fliegen ging. Am Donnerstag stand ein Ausflug zum Europapark in Rust auf dem Programm, da das Wetter für diesen Tag eher schlecht vorhergesagt war. Am Freitagabend ging für die meist jugendlichen Teilnehmer mit einem großen Lagerfeuer eine ereignisreiche Woche in Langenselbold zu Ende. Einig waren sich die Teilnehmer das im nächsten Jahr eine Wiederholung in Zellhausen stattfinden soll. Wer nun Interesse am Fliegen bekommen sollte, findet den AC Langenselbold unter www.ac-langenselbold.de und bei Facebook und Instagram.
Vom 06.09. bis 08.09.2024 fand das Hessische Jugendvergleichsfliegen am Flugplatz Langenselbold statt. Dabei handelt es sich um einen Präzisionsflugwettbewerb für junge Piloten von 14 bis 24 im Segelflug. Idee des Wettbewerbs ist es, Nachwuchspiloten auf den motorlosen Streckenflug vorzubereiten.
Die 32 Teilnehmer qualifizierten sich am Wochenende zuvor auf Regionalwettbewerben in Kassel, Wetzlar, Gießen und Heppenheim.
Wettbewerbsleiter Jan Schäfer und 1. Vorsitzender Stefan Frank eröffneten den Wettbewerb am Samstagmorgen gemeinsam mit Landtag Thorsten Stolz und Bürgermeister Timo Greuel. Sie lobten das Engagement des Aero-Clubs und wünschten den Teilnehmenden viel Erfolg.
Beim Jugendvergleichsfliegen fliegen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in drei Wertungsflügen verschiedene Flugübungen und werden dabei von einer Jury bewertet. Neben den Flugübungen „Kreiswechselflug“, „Hochgezogene Fahrtkurve“ und „Rollübungen“ werden auch der Start und die Landung bewertet. Das Aufsetzen im nur 13 m großen Landefeld ist hierbei die größte Herausforderung.
Das junge Alter der Piloten ist im Segelflug nicht unüblich. Bereits mit 13 Jahren kann im Aero-Club Langenselbold mit einer Pilotenausbildung begonnen werden. Die Kosten hierfür belaufen sich auf ca. 2.000 € über einen Zeitraum von 2 Jahren.
Am Sonntagmorgen auf der Siegerehrung wurden die 3 besten Piloten gekürt, die in Laucha an der Unstrut (Sachsen-Anhalt) an der Deutschen Meisterschaft im Jugendvergleichsfliegen teilnehmen dürfen. Lokalmatador Marcel Kaske (15) erreichte den 3. Platz und ist damit Teil des Hessischen Teams, gemeinsam mit Tobias Kamlage aus Wetzlar (Platz 2) und Fabian Zinser vom LSV Segligenstadt-Zellhausen (Platz 1). Herzlichen Glückwunsch!
Wir bedanken uns bei den zahlreichen Helferinnen und Helfern, unseren Sponsoren und allen Teilnehmenden, die diese Hessenmeisterschaft unterstützt und möglich gemacht haben.
v.l.n.r.: Jan Schäfer (Wettbewerbsleiter), Tobias Kamlage aus Wetzlar (Platz 2), Fabian Zinser vom LSV Segligenstadt-Zellhausen (Platz 1), Marcel Kaske vom AC Langenselbold (Platz 3), Philipp Schreiber (Landesjugendleiter)
v.l.n.r.: Timo Greuel (Bürgermeister), Stefan Frank (1. Vorsitzender), Jan Schäfer (Wettbewerbsleiter), Thorsten Stolz (Landrat)
Marcel Kaske in der Ka6E D-0167
Siegerehrung
Blick auf das Landefeld während dem Briefing zum nächsten Wertungsdurchgang
Gerade als die schöne Sommerperiode zu Ende ging startete in der Fränkischen Schweiz auf dem Flugplatz Burg Feuerstein ein Qualifikationswettbewerb zu den Deutschen Meisterschaften 2024 in der Standardklasse. Bei eher marginalen Segelflugbedingungen in der letzten Juliwoche und Flugstrecken von weniger als 200 km kam es gerade einmal zu zwei Wertungstagen. Christoph Zahn vom Aero Club Langenselbold kam mit den Verhältnissen am Besten zurecht und gewann diese Meisterschaft auf seinem Segelflugzeug vom Typ Discus 2a und vertritt damit im kommenden Jahr die hessische Fahne bei den Deutschen Meisterschaften der Standardklasse. Diese Klasse definiert sich über eine maximale Spannweite von 15 m und ein Starrflügelprofil mit erlaubtem Wasserballast.
Nicht viel besser erging es den Teilnehmern auf der Wetzlarer Segelflugwoche in der ersten Augustwoche. An vier Tagen wurde immerhin gestartet, zu einer Wertung kam es aber aufgrund der schlechten Wetterbedingungen nur an zwei Tagen. Mit einem Tagessieg und einem zweiten Platz sicherte sich Siegfried Samson vom Aero Club Langenselbold den Gesamtsieg auf diesem Wettbewerb. Am ersten Wertungstag, Freitag den 04.08. konnten die Teilnehmer erst um 16:00 zu ihrer 140 km kleinen Aufgabe starten. Immerhin konnte Samson die Strecke dann mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 107 km/h bewältigen. Am Samstag fielen die Aufgaben auch nicht sehr groß aus, da bereits am späten Nachmittag mit neuem Regen gerechnet werden musste. Die Strecke von 204 km führte die Teilnehmer über das Siegerland und Sauerland nach Bad Wildungen und zurück nach Wetzlar. Kurz vor den ersten Tropfen überflog Samson mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 99 km/h als Zweiter die Ziellinie.
Christoph Zahn auf dem ersten Podiumsplatz
Sigi Samson auf dem ersten Podiumsplatz
Über dem Siegerland